ORA E-Auto

Der chinesische Automarkt ist hierzulande noch nicht so bekannt wie die Platzhirsche aus Europa oder auch Japan und Korea. Dies gilt auch für die relativ junge Marke ORA, die erst seit 2018 existiert. Eingeführt wurde diese jedoch von einem der „Big Player“ auf dem Automarkt und somit von Great Wall Motor. ORA debütiert im Rahmen der Beijing Auto Show und fungiert als reine E-Auto-Marke. Auf die ersten Konzeptfahrzeuge folgte 2018 der Einstieg in die Serienproduktion. Zunächst einmal eroberte ORA den einheimischen Markt, bevor es mit dem ORA Funky Cat bzw. ORA Haomao erstmals auch nach Deutschland ging. Auf dem chinesischen Markt ist die Vielfalt an ORA E-Autos jedoch schon größer und mittelfristig könnten auch die „Leuchtende Katze“, „Punk-Katze“ sowie die „große Katze“ und die „Ballettkatze“ zu haben sein.

Und Great Wall? Genau genommen ist dies der Hersteller des ORA Funky Cat. Seit 1984 existiert dieses Unternehmen und angesichts von mehr als 70.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und verschiedenen Marken lässt sich getrost von einem Großkonzern sprechen. Manche der Fahrzeuge werden auch in Europa produziert und rollen unweit der bulgarischen Stadt Lowetsch vom Band. Auch betreibt Great Wall (der Name steht natürlich für die Große Mauer) ein Entwicklungszentrum in Dietzenbach und somit im Rhein-Main-Gebiet.

Wer sich für ein ORA E-Auto entscheidet, hat die Qual der Wahl. Gleich 13 Lackierungen werden angeboten und lassen sich kunterbunt mit fünf Farbschemata für den Innenraum kombinieren. Auf diese Weise wird der ORA zu einem echten Individualisten und erfreut zudem mit einem überzeugenden Design. Natürlich sind auch zweifarbige Lackierungen möglich und die Formgebung setzt auf Rundungen und ebenso runde Scheinwerfer.

Angetrieben wird das Modell von Elektromotoren mit Frontantrieb, wobei wahlweise 143 oder 171 PS auf die Straße gelangen. Die Beschleunigung ist beeindruckend und so benötigt die Ausführung als GT gerade einmal 6,9 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h. Herausragend ist zudem die Reichweite: einem ORA E-Auto geht erst nach mehr als 500 Kilometern der Saft aus, wobei hier nach dem NEFZ-Zyklus gemessen wurde. Eine technische Besonderheit liegt im Lithium-Eisenphosphat-Akku. Der Vorteil dieser Batterien liegt in der Vermeidung seltener Erden, in einer schnelleren Aufladung sowie einem Plus an Langlebigkeit.

Schnöde Fakten geben im Falle eines ORA allerdings nur ungenügend die Faszination der Marke wieder. Da ist zum Beispiel der Sprachassistent, der eine Fülle von Funktionen, einschließlich der elektrischen Heckklappe steuert. Des Weiteren finden sich jede Menge Kameras in dem Fahrzeug und allein das Vorhandensein eines Schlüssels reicht bereits aus, um den Motor zu starten und das Fahrzeug zu öffnen.

An Assistenten wird das volle Programm geboten, wobei dies für ein Kompaktfahrzeug eine ganze Menge ist. Möglich ist ein Spurhalter, ein Müdigkeitswarner sowie die Wahl aus verschiedenen Fahrmodi. Auch vorhanden ist mobiles Internet und natürlich das unverzichtbare Panorama-Glasdach. Weitere Highlights sind die LED-Scheinwerfer, die beiden 10,25 Zoll großen Displays und wer noch einmal auf die Assistenten blickt, stößt auch auf einen Ausweichassistenten, autonome Notbremse, einen Warner vor Querverkehr sowie eine 360° Kamera. Im Euro NCAP- Crashtest hat es problemlos für eine Fünf-Sterne-Wertung gereicht.